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So macht dich regelmäßiges Dehnen schneller!

Aktualisiert: 24. Mai 2022

Ich erinnere mich gut an mein erstes Dehnen: vor dem Kunstradtraining laufen wir uns kurz warm, mobilisieren den ganzen Körper und dehnen uns statisch. Das gehört zum Sport wie die Pommes zum Schwimmbad. Eingebrannt hat sich das Bild der sitzenden Vorbeuge, in der ich meine Flexibilität mit der der anderen gemessen habe. Es hat aber auch niemanden gestört, wenn wir uns nicht gedehnt haben.


In der Zwischenzeit mache ich neben dem Radfahren regelmäßig Yoga, um den Körper mental und physisch zu entspannen. Interessant ist aber, dass das regelmäßige Dehnen auch die Performance auf dem Rad verbessert.




Was passiert eigentlich beim Dehnen im Körper?

Die Rolle der Faszien in unserem Körper wurde lang unterschätzt. Mittlerweile weiß man, dass das Gewebe wichtig für eine reibungslose Bewegung ist:

  • Dank den Faszien sind unsere Muskeln und ihre kleinsten Bestandteile beweglich und können arbeiten.

  • Die Bindegewebsstruktur der Faszien schützt die Muskeln als Puffer und Barriere bei Verletzungen

  • Die Schicht um die Muskeln gibt den Muskeln ihre Form und Festigkeit

  • Die Faszien übertragen die in den Muskeln erzeugte Kraft an die Knochen.

  • Die Struktur der Faszien ist der Messfühler für das Körpergefühl (‘Propriozeption’)

ok. und was hat das ganze mit dem Dehnen zu tun?

Die Faszien umgeben die Muskeln und werden durch deren Kontraktion bewegt.

Eine fehlende Bewegung führt zur Verhärtung und zum Verkleben. Das kann sich in Nervenschmerzen, Einschränkung der Beweglichkeit und gestörtem Körpergefühl äußern.


Funktionierende Strukturen

Beim Dehnen werden die Muskeln inklusive ihrer Sehnen, die sie umgebenden Faszien und die Gelenkkapseln auseinandergezogen. So erreicht der Muskel seine maximale Ruhelänge, das Bindegewebe wird gedehnt und die Gelenke bleiben durch den Zug vital. In den Faszien ist durch die Dehnung der Nährstofftransport gewährleistet und Verklebungen werden gelöst. So kann der Körper ohne Schmerzen zu maximaler Performance auflaufen.


Neuromuskulär: Verständigung der Muskeln

Ein regelmäßiges Dehnen der Muskeln verbessert die Kommunikation der Muskeln untereinander. Im Bereich der Faszien verlaufen auch die Nerven der Muskeln. Hinzu kommt, dass bei einem langsamen Dehnen der Körper in Ruhe mit dem Reiz umgehen kann. Die Schmerztoleranz wird erhöht und die Bewegung ergonomisiert!


Relax

Das Synchronisieren von Bewegung und Atmung führt neben dem Lösen der Muskeln auf anatomischer Ebene zu einer Entspannung des Geistes. Der bewusste Fokus auf die Atmung aktiviert den Parasympathikus - das rest-and-digest-System im Körper. Der Organismus beginnt mit Aufbau- und Reparaturprozessen.


Trainier deine Muskelspannung

Ein wichtiger Prozess, welchen der Parasympathikus aktiviert, ist das Herabsetzen des Muskeltonus. Ein ständig gestresster Körper ist immer in Alarmbereitschaft und verlernt den Tonus herabzusetzen. Vor Wettkämpfen ist meist ein leicht erhöhter Muskeltonus gewünscht, weil durch die vorhandene Grundspannung der Muskel schneller aktiviert werden und starke Kontraktionen ausüben kann.


Bessere Regeneration

Ziehen wir unsere Muskel in die Länge, wird die Durchblutung des Gewebes angeregt und der Abtransport von Stoffwechselprodukten wie beispielsweise Laktat angetrieben. Das Lymphsystem, welches durch die Muskelkontraktion gesteuert wird, liefert Nährstoffe und transportiert Immunzellen. Je schneller man regeneriert, desto schneller sitzt man wieder auf dem Fahrrad, desto mehr kann man trainieren und desto schneller wird man.


Wichtig: Dehnen beugt einem Muskelkater nicht vor.



Beim Yoga arbeiten wir gezielt an der Flexibilität der Muskeln und damit an deiner Performance.



Schreib mir gern in die Kommentare, welches deine liebste Dehnübung ist.
Wenn du jetzt noch nicht genug vom Dehnen hast, schau dir meine Yogastunden (Freiburg, Stühlinger) an!

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